Anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs bietet die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus am Dienstag, den 6. Mai 2025, um 11 Uhr eine öffentliche Führung durch die Ausstellung „HAFT – ZWANG – WILLKÜR – Vom Jugendgefängnis zum Frauenzuchthaus 1933–1945“ an.
Die Führung vermittelt die Geschichte der Haftanstalt in der NS-Zeit – vom Jugendgefängnis über das Frauengefängnis bis hin zum Frauenzuchthaus. Anhand ausgewählter Biografien wird deutlich, wie Menschen wegen politischen Widerstands, religiöser Überzeugung oder aufgrund von Verstößen gegen neue NS-Gesetze verfolgt und inhaftiert wurden. Nach Kriegsbeginn kamen auch Gefangene aus den von der Wehrmacht besetzten Ländern nach Cottbus. Viele sogenannte „NN-Gefangene“ wurden später der Gestapo überstellt und in Konzentrationslager wie Ravensbrück deportiert. Auch zahlreiche jüdische und polnische Gefangene wurden aus dem Strafvollzug nach Auschwitz überstellt.
„Das Ende des Zweiten Weltkriegs markiert den Zusammenbruch des nationalsozialistischen Unrechtssystems – aber auch den Beginn der langen Auseinandersetzung mit Schuld, Verantwortung und Gedenken. Gerade heute ist es wichtig, die Mechanismen von Ausgrenzung, Willkür und staatlicher Gewalt zu verstehen. Unsere Ausstellung zeigt, wie tiefgreifend das NS-Regime in das Leben Einzelner eingriff – und erinnert an jene, die Widerstand leisteten oder Opfer dieser Repression wurden“, sagt Heide Schinowsky, Leiterin der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus.
Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich kritisch mit den Strukturen staatlicher Repression im Nationalsozialismus auseinandersetzen möchten. Die Teilnahme ist für bis zu 25 Personen möglich. Eine Anmeldung ist erforderlich und kann per E-Mail an anmeldung@menschenrechtszentrum-cottbus.de oder telefonisch unter +49 (355) 29 01 33 -0 erfolgen.
Die Führung findet am Dienstag, den 6. Mai 2025, von 11:00 bis 12:00 Uhr in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, Bautzener Straße 140, 03050 Cottbus, statt. Die Teilnahme kostet 5 Euro pro Person, zuzüglich Eintritt in die Gedenkstätte (regulär 8 Euro, ermäßigt 5 Euro).