Historische Pläne der Stadt Cottbus
Das ehemalige Zuchthaus in Cottbus blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte als Haftort zurück und doch wussten viele DDR-Bürger nichts von dessen Existenz. Freigelassene Häftlinge trauten sich meist nicht, über ihre Erfahrungen zu sprechen und im offiziellen Kartenwerk der DDR war das Gefängnisareal nicht eingezeichnet.
Dies zeigen auch die Stadtpläne des VEB Landkartenverlags Berlin von 1968 und des VEB Tourist Verlags von 1988. In beiden Karten erscheint das Areal zwischen der Gartenstraße und der Bautzener Straße nur als eine anonyme Fläche. Dabei gehörte das Zuchthaus Cottbus zu den größten Gefängnissen der DDR. Zunächst unter dem Namen „Strafvollzugsanstalt Cottbus“ (StVA), später als „Strafvollzugseinrichtung Cottbus“ (StVE) geführt, unterstand es ab Ende der 1950er Jahre dem Ministerium des Innern. Bis 1989 waren hier neben kriminellen Häftlingen tausende Menschen aus politischen Gründen inhaftiert.
Leihgabe von Sigrid Bosse