Im Gefolge der Ereignisse um den 17. Juni drängten sich im Juli 1953 bis zu 3.100 Häftlinge in der Strafvollzugsanstalt Cottbus – menschenwürdig hätten nur etwa 1.000 Gefangene untergebracht werden können. Die ohnehin prekären hygienischen Verhältnisse im Gefängnis kippten aufgrund der katastrophalen Überfüllung ins Unerträgliche. Als das nervöse Wachpersonal mit Gewalt gegen Häftlinge vorging, kam es zu den größten Protestaktionen in der gesamten Geschichte des Gefängnisses. An einem Hungerstreik vom 20. bis zum 22. Juli 1953 beteiligten sich etwa 1700 Häftlinge. Mit dem Mut der Verzweiflung kämpften sie für bessere Haftbedingungen und gegen Gewaltexzesse des Personals. 

Unser Kollege und wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Steffen Alisch hat zu den damaligen Ereignissen recherchiert und die Ergebnisse seiner Forschung nun erstmals im Deutschland Archiv online der Öffentlichkeit präsentiert. In dem Artikel wird auch die tragische Geschichte des jungen Bauarbeiters Fritz Zerna aus Drewitz vorgestellt, der in den Folgetagen des 17. Juni 1953 erschossen worden ist. Mehr erfahren


TIPP: Alisch, Steffen: "Opfer einer Massenpsychose“? Der Tod des Fritz Zerna am 15. Juli 1953, in: Deutschland Archiv, 16.06.2023. Jetzt lesen

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