Mehrfach im Jahr zeigt die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus in ihrem Foyer die Sonderausstellung „Menschliche Vielfalt“ mit Werken des ehemaligen politischen Häftlings und Künstlers Frank Timpe. Frank Timpe war Mitte der 1980er Jahre in Cottbus inhaftiert. Schon vor seiner Inhaftierung war er Künstler und drückte in seinen Werken seine Gedanken aus.

Während der Haft schuf er mindestens zwei Zeichenblöcke voll mit wunderschönen Bleistiftzeichnungen. Darunter sind einige namentlich genannte Haftkameraden mit ihrer Zellennummer, sehr ausdrucksstarke symbolische abstrakte oder sogar politische Motive, aber auch Landschaften. Unter jeder dieser Zeichnungen sind seine Initialen F. T. zu lesen. Sein ehemaliger Erzieher war von der Qualität der Zeichnungen sehr beeindruckt und vernichtete sie nicht nach der Rückgabe, sondern behielt sie bis zum Jahr 2018. 33 Jahre später wollte er sie dem ehemaligen Häftling F. T. zurückgeben, da sie ihm gehören.

Nach einer aufwändigen bundesweiten Suchaktion ist F. T. durch das Menschenrechtszentrum gefunden worden: Er heißt Frank Timpe und lebt als Künstler in Bergisch-Gladbach. Die Übergabe der Zeichnungen an Frank Timpe durch seinen ehemaligen Erzieher fand am 01. Oktober 2018 in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus statt. Es war eine besondere und sehr versöhnliche Begegnung. Seit dem stellt Frank Timpe sie dem Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. als Dauerleihgabe zur Verfügung.

Besucherinnen und Besucher der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus können die Ausstellung während der Öffnungszeiten der Gedenkstätte besichtigten. Der Besuch der Ausstellung ist im Eintrittspreis inbegriffen.


Wo:
Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus,
Hauptgebäude, Foyer
Bautzener Straße 140
03050 Cottbus