Im Juli haben wir im Beisein von Staatsministerin Claudia Roth und Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke den neugestalteten Teil unserer Dauerausstellung zur Geschichte der Haftanstalt zwischen 1933 und 1945 eröffnet. Es war eine bewegende Veranstaltung mit vielen interessanten Gesprächen. Sogar Familien von zur NS-Zeit hier inhaftierten Frauen sind dafür extra aus Belgien, Spanien, Norwegen und den USA angereist. Die Ausstellung kann ab sofort während der Öffnungszeiten im Erdgeschoss der Gedenkstätte besichtigt werden. Erste Fotos der neugestalteten Ausstellung finden Sie schon jetzt unter "Aktuelles" sowie auf unserem Instagram Account und bald auch in weiteren Rubriken unserer Website.
Ehemalige politische Häftlinge der DDR gründeten im Oktober 2007 den Verein Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. (MRZ), der seit 2011 Eigentümer des ehemaligen Gefängnisses (1860-2002) in der Bautzener Straße und Träger der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus ist. Im Zentrum der Arbeit der Gedenkstätte steht die Auseinandersetzung mit politischem Unrecht während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft und der SED-Diktatur. Ganzjährig zeigen mehrere Dauer- und Sonderausstellungen in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus Beispiele politischen Unrechts aus beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung kommt dabei Biografien ehemals politisch Inhaftierter zu: die Gründe der Inhaftierung in Cottbus, die Lebensgeschichten der Gefangenen und ihre Versuche, ihre Würde selbst unter unwürdigen Bedingungen zu wahren, stehen im Fokus. Das Hauptgebäude der Gedenkstätte im früheren Hafthaus I und das Außengelände mit den Freihöfen laden die Besucherinnen und Besucher zur selbständigen Erkundung ein. Fotos, Dokumente, Exponate und Zeichnungen veranschaulichen die Haft- und Arbeitsbedingungen im Cottbuser Strafvollzug ab 1933 und geben Einblick in die Verfolgungs- und Repressionsmechanismen des jeweiligen Herrschaftssystems. Im Rahmen von Führungen können Einzel- und Arrestzellen, die ehemalige Werkhalle des VEB Pentacon Dresden sowie zwei rekonstruierte DDR-Gefangenentransporter besichtigt werden. Nach Absprache sind auch Führungen in einfacher oder englischer Sprache möglich.
Dieter Dombrowski, von August 1974 bis Dezember 1975 wegen „versuchter Republikflucht“ in der StVE Cottbus inhaftiert
Lutz-Peter Naumann, 1972 wegen „staatsfeindlicher Hetze“ in der StVA Cottbus inhaftiert
Mit modernen erlebnisorientierten, kreativen und interaktiven Methoden informiert die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus am historischen Ort über das begangene Unrecht während der NS-Terrorherrschaft und SED-Diktatur. Die Geschichte der Cottbuser Haftanstalt sowie die historischen Entwicklungen und Strukturen der jeweiligen Repressionsapparate werden mit vielfältigen Vermittlungsformaten beleuchtet. Gespräche und Führungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen machen die Geschichte des Haftortes lebendig.
Durch die Auseinandersetzung mit historischen Fotos und Filmaufnahmen, Objekten und Archivmaterialien sowie den Erinnerungen von Betroffenen entsteht ein differenziertes Bild von der Vergangenheit. Gleichzeitig möchte die Gedenkstätte als außerschulischer Lernort für aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen auf der Welt sensibilisieren. Im Zentrum steht hierbei immer auch die Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte.
Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. | Bautzener Straße 140 | 03050 Cottbus | Kostenlose Parkplätze
Information und Reservierungen:
Öffnungszeiten:
Mo
Ruhetag
Di - Fr
10 bis 17 Uhr
Sa + So
13 bis 18 Uhr
Einlass bis eine Stunde vor Schließung
An gesetzlichen Feiertagen geschlossen.