Wir vermitteln mit modernen, erlebnisorientierten und kreativen Methoden historische sowie politische Grundkenntnisse zur deutschen Geschichte. Als Gedenkstätte in einem ehemaligen Gefängnis für schwerpunktmäßig politische Gefangene fokussieren wir uns in der Bildungsarbeit auf die Aufarbeitung politischer Verfolgung. Dabei regen wir immer dazu an, diese mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Menschenrechte zu verknüpfen. Bedingungslose Menschenrechte wahrzunehmen und sich für ihren Erhalt einzusetzen, bildet den Kern unserer Arbeit – ob mit Schulklassen, in außerschulischen Projekttagen, im Rahmen universitärer Exkursionen oder mit anderen interessierten Gruppen und Einzelbesuchern und -besucherinnen.
In Führungen lernen die Teilnehmenden den historischen Ort kennen und erfahren von den Zusammenhängen und den Bedingungen der politischen Haft in der DDR. Die Führung kann auf Wunsch von einem Zeitzeugen oder einer Mitarbeiterin bzw. einem Mitarbeiter geleitet werden. Alternativ dazu können Gruppen oder einzelne Besucherinnen und Besucher auch selbstständig das Gelände erkunden. Für die kostenlose App Actionbound haben wir einen Rundgang entwickelt, der sie mit Fragen und Aufgaben über das Gelände führt.
Zeitzeugenführung (90 bis 120 Minuten): 90,00 € zzgl. Eintritt (5,00 € Schüler/in, 8,00 € Erwachsene)
Mitarbeiter/in-Führung (90 Minuten): 45,00 € zzgl. Eintritt (5,00 € Schüler/in, 8,00 € Erwachsene)
Actionbound-Rundgang (ca. 45 Minuten): Eintritt (5,00 € Schüler/in, 8,00 € Erwachsene)
Seminare verbinden das Erleben des historischen Ortes (geführter Rundgang) mit einem Workshop. Unter der Leitung erfahrener Referentinnen und Referenten erwartet die Teilnehmenden eine Mischung unterschiedlicher Methoden und der Einsatz eigens entwickelter didaktischer Materialien.
Wir bieten Seminare zu folgenen Themen an:
DDR:
Biografien politischer Gefangenner
Haftzwangsarbeit in DDR-Gefängnissen
Die Staatssicherheit und die Folgen
Jugendsubkulturen in der DDR
Alles demokratisch?
Nationalsozialismus:
Recht und Unrecht im NS-Staat
Frauen im Nationalsozialismus
Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Aktuelle Themen:
Werbung und Propaganda
Menschenrechte heute
Nur fort von hier (Migration)
Seminar 180 Minuten (inkl. Führung): 90,00 € zzgl. Eintritt (5,00 € pro Schüler/in)
Seminar 270 Minuten (inkl. Führung): 135,00 € zzgl. Eintritt (5,00 € pro Schüler/in)
Projekttage orientieren sich an den Themen der Seminare, die Teilnehmenden können aber tiefer in die Materie einsteigen und Themengebiete kombibieren. Auf diese Weise erarbeiten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein besseres Übersichtswissen und können in der Folge auch kontroverse Fragen besser einschätzen. Nach Möglichkeit gehört zu einem Projekttag eine Zeitzeugenführung mit einem daran anschließenden Gespräch.
Es sind auch mehrtägige Projekte im Rahmen von internationalen Jugendbegegnungen möglich.
In den vergangenen Jahren fanden in der Gedenkstätte zahlreiche mehrtägige Filmworkshops statt, in deren Verlauf die Teilnehmenden ein eigenes Drehbuch verfassten, unter der Anleitung von Mdienpädagogen Aufnahmen anfertigten und den Schnitt übernahmen. Die entstandenen Kurzfilme können auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte angeschaut werden.
Forschendes Lernen (mehrere Wochen/Monate) ist nicht nur im Rahmen von durch uns betreute Fach- und Seminararbeiten möglich. Auch in außerschulischen Projekten treffen sich Jugendliche regelmäßig in der Gedenkstätte, um lokalgeschichtliche Themen zu erforschen, aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit bekanntzumachen.
Über die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen hinaus freuen wir uns auch über alle anderen Interessierten, die sich bei einem Besuch der Gedenkstätte näher mit der Geschichte der Haftanstalt befassen möchten.
Unsere Arbeit zielt vor allem auf eine vertiefte Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen ab. Insbesondere in Seminaren oder Projekttagen beziehen wir gerne ehemalige politische Häftlinge als Zeitzeugen mit ein. Methodisch sind sowohl die sachliche Informationsvermittlung als auch eine emotionale oder kreative Auseinandersetzung mit den Inhalten möglich.
Hierfür stehen unterschiedliche Medien und Anschauungsmaterialien zur Verfügung: die Dauer- und Sonderausstellungen in der Gedenkstätte, verschiedene Arbeitsblätter und Videos, Kunstwerke und Bücher der Häftlinge, Zeitzeugenberichte und Biografien, historische Dokumente, Fotos und Objekte aus der Sammlung.
Führung durch die Gedenkstätte mit historischen Bezügen, selbständige Erkundung des Geländes, multimediale Annäherung mit Geocaching oder Actionbound
Einsicht und Analyse von Akten politisch Inhaftierter, Auseinandersetzung mit authentischen Dokumenten und Quellen (z. B. historischen Schulbüchern, Handbüchern für Mitarbeiter der Haftanstalt) und Objekten; Vergleich verschiedener Quellen zur Förderung historischer Analysefähigkeiten und Sensibilität gegenüber unterschiedlichen Perspektiven
Anschauen und Analyse z. B. von Filmen oder Fernsehserien mit Bezug zur NS- oder SED-Zeit mit anschließender Analyse und Vergleich von Dichtung und Wahrheit
Bezug zu sich selbst, Vergleich mit individuellen Erfahrungen, Gegenwartsbezug durch eigene Urteilsbildung, Folgerungen für das eigene Denken, Planen und Handeln
Verarbeitung des Erlebten und Selbstausdruck eigener Belange durch ästhetisches Gestalten (z.B. literarisches Schreiben, Malen, Zeichnen, plastisches Gestalten, Fotografieren, Musizieren sowie die Entwicklung von Video-/Audiobeiträgen, Choreografien oder Theaterstücken)
Erforschung der regionalen Geschichte auf der Basis von historischem Material (z.B. historischen Spuren in der Stadt, Archivmaterialien, Objekte, Bilder); Erstellen von Produkten (z. B. Ausstellungen, Rallye)
Beschäftigung mit Lebensgeschichten von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen im Sinne von Veranschaulichung und Nachvollziehbarkeit des Alltags in einer Diktatur, der Verfolgungs- und Zersetzungsmaßnahmen des Ministeriums für Staatssicherheit aber auch Formen des Widerstandes und der Wahrung der Menschenwürde
Darstellung von Inhalten und Präsentation von Ergebnissen mit Hilfe von Print-, audio-visuellen und digitalen Medien der historisch-politischen Bildung (z.B. Zeitungen, Plakaten, authentischen Filmaufnahmen, O-Tönen, Gesprächsnotizen), Entwicklung eigener medialer Produkte (z. B. Fotocollagen, Videos)
Einsatz von durch das Menschenrechtszentrum Cottbus erstellten Materialien sowie von Unterlagen anderer Einrichtungen (u. a. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Bundeszentrale für politische Bildung)
NUR FORT VON HIER erzählt sieben ausgewählte Fluchtgeschichten der jüngeren Vergangenheit. Sie stehen für zwei Fluchtbewegungen, die für Deutschland und Europa nach 1945 besonders prägend waren: Zum einen die jahrzehntelange Massenflucht aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland zwischen 1949 und 1989, zum anderen die Massenflucht der 2010er Jahre, bei der Millionen Menschen in Europa Zuflucht vor Krieg, Armut und Unterdrückung suchten. Die Auswahl der Biografien folgt der Idee, ganz unterschiedliche Menschen aus fünf Jahrzehnten nebeneinander zu porträtieren – mit ihren individuellen Vorgeschichten und Fluchtgründen, den völlig unterschiedlichen Fluchtwegen und Folgen.
Mit einer Fülle an Arbeitsaufträgen bieten wir Schulklassen und Seminargruppen vielseitige Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit Fluchtgeschichten.
Ein multiprofessionelles Team aus den Bereichen Pädagogik und Geschichtswissenschaft haben gemeinsam mit ehemals Inhaftierten interaktive Unterrichtsmaterialien entwickelt. Darin werden exemplarisch neun Zeitzeugen dargestellt, die im Zeitraum bis 1989 als politische Häftlinge in Cottbus inhaftiert gewesen sind. In dieser Broschüre bieten wir Bildungsmaterialien für die Sekundarstufen I und II an – mit Unterrichtsentwürfen, Videos und Transkripten von Zeitzeugeninterviews, Originalunterlagen und -fotos zur Verfolgung und politischen Haft sowie Arbeitsblätter und Verlaufspläne.
Seit mehreren Jahren führen wir regelmäßig Filmworkshops mit Kindern und Jugendlichen durch. Zahlreiche der dabei entstandenen Kurzfilme wurden später sogar mit dem Publikumspreis der Lausitzer Filmschau ausgezeichnet. Die Filme können jederzeit auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte angeschaut und in den Unterricht einbezogen werden.
MENSCHENRECHTSZENTRUM COTTBUS E. V.:
„Echoland“
Kurzfilm, entstanden im Herbst 2024 im Rahmen eines Filmworkshops mit Cottbuser Jugendlichen unter der Anleitung des Regisseurs Oliver Bartl, Filmdauer: ca. 4,00 Minuten.
MENSCHENRECHTSZENTRUM COTTBUS E. V.:
„Shadows. Schatten der Vergangenheit“
Kurzfilm, entstanden 2023 im Rahmen eines Filmworkshops mit Cottbuser Jugendlichen, in Kooperation mit Media to be Cottbus e. V. und der Regisseurin Barbara Wallbraun, Filmdauer: 7:56 Min.
MENSCHENRECHTSZENTRUM COTTBUS E. V.:
„Heimat geht durch den Magen“
Kurzfilm, entstanden 2022 im Rahmen eines Filmworkshops mit Cottbuser Jugendlichen, Filmdauer: 2:25 Min.
MENSCHENRECHTSZENTRUM COTTBUS E. V.:
„Jette“
Kurzfilm, entstanden 2021 im Rahmen eines Filmworkshops zum Thema „Freiheit in Gefahr? Grundrechte in der Krise“ mit Cottbuser Jugendlichen und dem Regisseur Erik Schiesko/KonturPROJEKT Filmproduktion in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, Filmdauer: ca. 13 Minuten.
MENSCHENRECHTSZENTRUM COTTBUS E. V.:
„An der Grenze“
Kurzfilm, entstanden 2020 im Rahmen eines Filmworkshops mit Cottbuser Jugendlichen und dem Regisseur Erik Schiesko/KonturProjekt Filmproduktion in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, Filmdauer: ca. 7,30 Minuten.
MENSCHENRECHTSZENTRUM COTTBUS E. V.:
„Klassenkampf“
Kurzfilm, entstanden 2019 im Rahmen eines Filmworkshops mit Cottbuser Jugendlichen und dem Regisseur Erik Schiesko/KonturProjekt Filmproduktion in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, Filmdauer: ca. 8,50 Minuten.
MENSCHENRECHTSZENTRUM COTTBUS E. V.:
„Zymske prozniny / Winterferien"
Kurzfilm, entstanden 2017 im Rahmen eines Filmworkshops mit Jugendlichen des Niedersorbischen Gymnasiums Cottbus in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, künstlerisch begleitet durch Stefan Göbel, Filmdauer: ca. 16 Minuten.
MENSCHENRECHTSZENTRUM COTTBUS E. V.:
„Ziviman"
Kurzfilm, entstanden 2016 im Rahmen eines Filmworkshops mit Cottbuser Jugendlichen und dem Regisseur Erik Schiesko/KonturProjekt Filmproduktion in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, Filmdauer: 9 Minuten.
MENSCHENRECHTSZENTRUM COTTBUS E. V.:
Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. | Bautzener Straße 140 | 03050 Cottbus | Kostenlose Parkplätze
Information und Reservierungen:
Öffnungszeiten:
Mo
Ruhetag
Di - Fr
10 bis 17 Uhr
Sa + So
13 bis 18 Uhr
Einlass bis eine Stunde vor Schließung
An gesetzlichen Feiertagen geschlossen.