Fußballstadien in der DDR waren Ort sportlicher Begeisterung – und boten Raum für Protest gegen die SED-Diktatur. „40 Meter im Quadrat – Minenfeld und Stacheldraht. Jetzt weißt Du, wo ich wohne, ich wohne in der Zone“ hallte es in den 1980er Jahren von den Rängen. So gerieten Fußballfans ins Visier der Sicherheitskräfte und wurden von Zuschauern zu Beobachteten. Mit verdeckten Methoden – getarnt als Sportreporter, oder mit einer Kamera im Knopfloch – ermittelte der Staatssicherheitsdienst in und außerhalb der Stadien und hielt „verdächtige“ Fußballanhänger fotografisch fest. Der Klick des Auslösers war häufig der Beginn von politischer Repression und Strafverfolgung. Auch der Alltag in den Westen geflüchteter Fußballer, so genannter „Sportverräter“, wurde minutiös dokumentiert. Die Open-Air-Ausstellung blickt durch die Linsen der Staatsmacht und rekonstruiert die Welt der Fans ebenso wie die Überwachungsmaschinerie des SED-Staates.

Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/englisch) und über QR-Codes mit einer Website verknüpft, auf der die englischsprachigen Texte, weitere Fotos und vertiefende Audio-Kommentare sowie kurze Filme abrufbar sind: www.im-objektiv-der-staatsmacht.de.


Ausstellung in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus

Die Ausstellung kann vom 21. August bis zum 15. November 2024 während der Öffnungszeiten des Menschenrechtszentrums Cottbus e. V. kostenfrei im Hof besichtigt werden. Für die Wahrnehmung des darüber hinausgehenden Angebots gelten die regulären Eintrittspreise.

TIPP: Öffentliche Führung am 8. September 2024 um 16:00 Uhr zum Tag des offenen Denkmals (Teilnehmendenzahl begrenzt)


KONTAKT

Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. 
Bautzener Straße 140
03050 Cottbus Tel.: (03 55) 29 01 33 - 0
E-Mail: info@menschenrechtszentrum-cottbus.de
www.menschenrechtszentrum-cottbus.de

Zentrum deutsche Sportgeschichte e. V.
Griebenowstr. 21
10435 Berlin
E-Mail: zentrum@sportgeschichte.org
www.zentrum-deutsche-sportgeschichte.de


Eine Ausstellung des Zentrums deutsche Sportgeschichte e. V., der Ausstellungsagentur exhibeo und des Menschenrechtszentrums Cottbus e. V. in Kooperation mit der Universität Potsdam, dem Landesarchiv Sachsen-Anhalt, dem Deutschen Rundfunkarchiv und Zeitzeugen TV. Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der DFB-Kulturstiftung. Förderer der Präsentation in Cottbus ist die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung.