Das Menschenrechtszentrum Cottbus (MRZ e. V.) ruft zu Spenden für die medizinische Versorgung in Syrien auf. Nach mehr als einem Jahrzehnt Krieg liegt ein Großteil des Gesundheitssystems in Trümmern. Laut Information des Auswärtigen Amts sind ca. 50 Prozent der medizinischen Infrastruktur zerstört. Kliniken fehlt oftmals selbst die dringend notwendige Grundausstattung. Menschen sterben an Krankheiten und Verletzungen, die unter anderen Bedingungen behandelbar wären.

Besonders erschütternd ist die Lage im ehemaligen Nationalkrankenhaus in Homs: Von einst 450 Betten können derzeit nur noch 25 genutzt werden. Wo früher Leben gerettet wurde, stehen heute Ruinen: Von ursprünglich mehreren Gebäuden ist nur noch eins in Betrieb. Mit Blick auf die Not hat das MRZ nun eine Klinikpartnerschaft zwischen den Havelland-Kliniken und dem Krankenhaus in Homs vermittelt.

MRZ-Vorsitzender Dieter Dombrowski reiste Anfang Dezember in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt nach Syrien – eine Reise, die ihn, wie er sagt, „bis ins Mark getroffen“ hat. Der Hilfstransport, der nun zwischen Weihnachten und Silvester nach Syrien gehen wird, umfasst drei Rettungswagen sowie dringend benötigte Beatmungsgeräte, medizinische Technik und Verbrauchsmaterial. „Wenn man durch ein Krankenhaus geht, in dem fast nichts mehr funktioniert, Ärzte mit minimaler Ausstattung arbeiten müssen und Patienten auf dem Boden liegen, dann spürt man körperlich, wie sehr diese Hilfe gebraucht wird“, sagt Dombrowski.

Besonders bewegt hat ihn das Schicksal des 14-jährigen Maher Albustani, der als Dreijähriger durch eine russische Bombe schwer verletzt wurde und dadurch erblindet ist; sein Vater war seitdem querschnittsgelähmt und ist vor kurzem verstorben. Ärzte haben nun festgestellt, dass seine Sehfähigkeit bei einem Auge wiederhergestellt werden könnte. In Syrien ist eine solche Operation jedoch unmöglich. „Wir arbeiten nun daran, dass die Behandlung in Deutschland durchgeführt werden kann“, sagt der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Dombrowski.

Dombrowski macht außerdem deutlich, dass die Hilfe nicht nur humanitäre, sondern auch gesellschaftliche Bedeutung hat: „Damit die bei uns lebenden Syrer eines Tages in ihre Heimat zurückkehren können, muss in der Heimat ein Leben möglich sein. Menschen brauchen Perspektiven, Hoffnung, funktionierende Strukturen. Und sie verdienen Unterstützung, die zeigt, dass sich etwas bewegt.“ Jede Spende sei willkommen.

Spenden können an das Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. überwiesen werden
(IBAN: DE92 1805 0000 3000 0414 50, BIC: WELADED1CBN, Kennwort: SYRIEN).

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Die Bilder können verwendet werden unter Angabe der Quelle: „Menschenrechtszentrum Cottbus e. V.“

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Mitte: Dieter Dombrowski und Maher Albustani mit seinen Angehörigen. Rechts: Lukas Brandscheid und Benedikt Stock (beide JU-Hessen)

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Dieter Dombrowski in Syrien