Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar und des Jahrestages der Bombardierung von Cottbus vom 15. Februar 1945 startet das Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. ein neues Führungsangebot in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Die neu gestaltete Dauerausstellung „HAFT – ZWANG – WILLKÜR. Vom Jugendgefängnis zum Frauenzuchthaus 1933–1945“ kann ab sofort von Schulklassen, Firmen und Vereinen im Rahmen von Überblicksführungen erkundet werden. Öffentliche Führungen für Einzelbesuchende finden ebenfalls regelmäßig statt.
Heide Schinowsky, Leiterin der Gedenkstätte, erklärt: „Mit dem neuen Führungsangebot wollen wir die Schicksale der Menschen ins Bewusstsein rücken, die während der nationalsozialistischen Diktatur unter unvorstellbarer Willkür litten. Ihr Widerstand, ihre Überzeugungen und ihr Leid dürfen nicht vergessen werden.“
Die nächsten öffentlichen Termine sind am Dienstag, 4. Februar 2025, um 15 Uhr und am Dienstag, 6. Mai 2025, um 11 Uhr. Plätze für die etwa einstündigen Rundgänge sind begrenzt. Reservierungen sind unter anmeldung@menschenrechtszentrum-cottbus.de oder telefonisch unter 0355/290133-0 möglich. Die Teilnahme an einer öffentlichen Führung kostet 5 Euro pro Person zuzüglich Eintritt (regulär 8 €, ermäßigt 5 €). Für Gruppen gibt es Sonderpreise.
Die Führungen beleuchten die Geschichte des Gebäudes in den Jahren 1933 bis 1945, als es zunächst Jugendgefängnis, später Frauengefängnis und schließlich Frauenzuchthaus war. Anhand ausgewählter Biografien, Fotos, Dokumente und Objekte wird das Schicksal der Insassen dargestellt. Viele von ihnen wurden wegen Widerstands gegen die nationalsozialistische Diktatur, religiöser Überzeugungen oder Gesetzesverstößen inhaftiert. Frauen aus den von der Wehrmacht besetzten Ländern wurden ab 1939 inhaftiert, oft als sogenannte „NN-Gefangene“, und später in Konzentrationslager wie Ravensbrück oder Auschwitz deportiert. Ein Großteil dieser Frauen kehrte nie zurück.