Mehr als 50 Interessierte haben am Dienstag ein Beratungsangebot des Stasi-Unterlagen-Archivs im ehemaligen Cottbuser Zuchthaus wahrgenommen: „Das Interesse an der Einsicht in die persönlichen Stasi-Akten ist in Brandenburg – auch nach über 30 Jahren – ungebrochen“, sagt die Leiterin des Cottbuser Menschenrechtszentrum Heide Schinowsky. „Die Nachfrage nach Beratung war breit gefächert, von der konkreten Unterstützung bei der Antragstellung zur Akten-Einsicht bis hin zu allgemeinen Fragen wie der Erläuterung zur Anonymisierung, der sogenannten „Schwärzung“. Das Service-Team des Stasi-Unterlagen-Archivs aus Frankfurt (Oder) steht an jedem letzten Dienstag im Monat tagsüber in Cottbus Rede und Antwort“.

Schinowsky weist darauf hin, dass nicht jeder ehemalige DDR-Bürger automatisch eine Stasi-Akte hatte: „Wer aber einen Verdacht hat, kann sich gerne bei beim nächsten Beratungstag unkompliziert hier melden“.

Die Stasi-Akten aus den früheren Bezirken Cottbus und Frankfurt liegen im Unterlagen-Archivs aus Frankfurt (Oder). Für die Einsicht muss man einen Antrag stellen. Dafür ist ein gültiges Ausweisdokument notwendig. Auch für gestorbene oder vermisste Angehörige kann Akteneinsicht beantragt werden. Außerdem wird Hilfe bei der Entschlüsselung von Decknamen angeboten. Die nächste Bürgerberatung in der Lausitz ist am 28. März von 11:00 bis 16:00 Uhr in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus.