Im Rahmen vom jährlichen „Tag des offenen Denkmals“ öffnet das ehemalige Cottbuser Zuchthaus als eine von zwei Stätten in Cottbus am kommenden Sonntag mit freiem Eintritt seine Türen. „Wir laden alle Interessierten für diesen Sonntag zum kostenfreien Besuch der Gedenkstätte und zu zwei Sonderführungen ein“, kündigt die Leiterin des Menschenrechtszentrums Heide Schinowsky an. Die Gedenkstätte ist von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Mit einem Mal- und Info-Tisch im Foyer der Gedenkstätte bietet die Ortsgruppe Cottbus von Amnesty International an diesem Tag die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Menschenrechte an.

Im Rahmen von Sonderführungen können jeweils 13 und 15 Uhr frühere Einzel- und Arrestzellen, die Werkhalle des VEB Pentacon Dresden sowie ein ehemaliger Gefangenentransporter besichtigt werden. Die öffentlichen Rundgänge dauern etwa 90 Minuten und sind jeweils auf 25 Personen begrenzt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die größte Kulturveranstaltung Deutschlands begeht in diesem Jahr ihr 30. Jubiläum. Seit 1993 wird der Tag des offenen Denkmals von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) bundesweit koordiniert und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. In Deutschland nehmen etwa 6.000 Objekte in rund 2.000 Städten und Gemeinden an dem Tag teil. Neben der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus wird auch das Cottbuser Strombad beim diesjährigen Tag des Offenen Denkmals in der Lausitzmetropole dabei sein.

Auf dem zwischen 1860 und 2002 als Gefängnis/Zuchthaus genutzten Gelände befindet sich heute die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Im Zentrum von Ausstellungen und Führungen steht das Thema politische Haft während der NS- und der SED-Diktatur. Mit dem Blick in teils erhaltene, teils rekonstruierte Zellen werden Haftbedingungen in den aufeinander folgenden politischen Systemen sichtbar. Seit August 2020 steht das Areal unter Denkmalschutz.